Gondola, Gondola...

Von Doreen

Eine Gondel bei der Arbeit
Von Doreen

Überall wo ein Kanal ist, findet man auch einen Gondoliere, der einem "Gondola, Gondola...?" zuruft. Es gibt auch mehrere Gondelanlegestellen, die meisten sind um dem Markusplatz herum zu finden. Morgens ab 8 Uhr trifft man die ersten, teilweise mit Akkordion und Sänger, bis nachts um 24 Uhr geht es dann durch alle Kanäle. Die beste Gondelzeit ist früh morgens oder spät am Abend.

Es werden unterschiedliche Routen gefahren. Eine Fahrt dauert ca. 45 min und kostet 150 DM. Der Preis ist festgelegt, egal wieviele Personen mitfahren (maximal 6) und wo man einsteigt.

Dann geht es los durch die kleinen Kanäle, die man sonst nur über eine Brücke oder mit kleinen Wassertaxis erreichen kann. Einige Brücken sind so tief, dass der Gondoliere die Gondel schräg legen muss, um hindurchzufahren. Bei einigen Routen fährt man auch durch den Canale Grande, was bei Mittagsverkehr doch sehr hektisch werden kann. Der Gondoliere erklärt dabei Häuser und Plätze. Auf einigen Kanälen fahren um die Mittagszeit Gondel an Gondel und es kann schon mal eng werden.

Ich denke, es gibt romantischeres als eine Gondelfahrt, z.B. ein Abendessen am Canal Grande bei Kerzenschein. Von einer Gondel hat man aber einen anderen Blick auf die Stadt, von unten. Die meisten Kanäle hat man bei einem Spaziergang schon gesehen, nun sieht man sie vom Wasser aus.

Man braucht auch etwas Vorstellungsvermögen, um sich in die Zeit der Gondeln, und wie es früher gewesen sein muss, hineinzuversetzen. Die Wassertaxis rauschen vorbei, die Gondeln sind voll von Touristen. Schöner ist es immer noch, im Hotel morgens aufzuwachen und unten am Fenster fahren die ersten Gondolieris vorbei und singen O Sole Mio. Man darf nur nicht hinaussehen.

In vielen Reiseführern steht, dass man unbedingt einmal eine Gondelfahrt machen sollte, wenn man in Venedig ist. Ich denke, man muss nicht unbedingt. Aber Venedig ohne Gondeln wäre nicht Venedig.

Circa 500 Gondeln sind heute noch im Betrieb, die von Touristen und Einheimischen benutzt werden. Zur Hochzeit im 18. Jh. waren es ca. 14.000! Ein Gondelliegeplatz ist teuer, am Canal Grande kostet er ca. 1000 Dm im Monat, in den Seitenkanälen etwas weniger als die Hälfte.

Tipp: Eine günstigere Möglichkeit, mal eine Gondel zu besteigen, sind die Gondelhaltestellen am Canal Grande. An 7 Anlegestellen bringen die Gondolieris die Einwohner und Touristen von der einen Seite des Canal Grande auf die andere Seite.

Geschrieben 19.02.2001, Geändert 19.02.2001, 4422 x gelesen.

Kommentare zu diesem Artikel

Kommentar von Lothar W. Pawliczak vom 12.08.2010 18:53:45

Mit den "Gondelhaltestellen am Canal Grande" sind wohl die Traghtetti gemeint. Eine Überfahrt kostet 50 Cent.
Die Traghtetti sind mitunter etwas schwer zu finden, es gibt aber auch einige Hinweisschilde "Traghetto".
Ich führe sie hier ab Marcusplatz flußaufwärts auf (bei 1-3 der Weg vom Marcusplatz bzw. 4-5 von der Rialtobrücke zum jeweiligen Traghetto), da sie auf dem meisten Stadtplänen nicht verzeichnet sind:

1 Santa Maria del Giglio-San Gregorio (9-18.00 Uhr)
linker Durchgang an den Neuen Prokuratorien–Calle 2o-Salizzada S.Moisè-Campo S.Moisè-Brücke-Calle larga 22. Marzo-links/rechts: Calle delle Ostreghe-Brücke-links: Campo delle Traghetto

2 San Samuele-Ca‘Rezzonico (7.30-13.30/18.00 Uhr)
linker Durchgang an den Neuen Prokuratorien–Calle 2o-Salizzada S.Moisè-Campo S.Moisè-Brücke-Calle larga 22. Marzo-links/rechts: Calle delle Ostreghe-Brücke-Campo S.Maria del Giglio-Brücke -Calle d. Spezèr-Campo S.Stefano-Calle delle Botteghe-Calle Crosèra-links: Salizzada S.Samuel -Calle d. Carozze-Campo S.Samuele

3 Ca‘Garzoni-San Tomà (7.30-20.00 Uhr)
linker Durchgang an den Neuen Prokuratorien-Calle 2o-Salizzada S.Moisè-Campo S.Moisè-Brücke-Calle Larga 22. Marzo-links/rechts: Calle delle Ostreghe-Brücke-Campo S.Maria del Giglio-Brücke-Calle Zagurio-Campo Maurizio-Brücke-Calle d. Spezèr–Campo S.Stefano–Calle delle Botteghe–Calle Crosèra–rechts: Salizzada S.Samuele–links: Calle del Traghetto Garzoni

4 Riva del Carbon–Riva del Vin (8-14/18.00 Uhr)
Rialtobrücke flußabwärts: Riva del Ferro-Riva del Carbon

5 Pescheria-Santa Sofia/Ca d’Oro (7.30-20.30 Uhr)
Rialtobrücke nach San Polo überqueren: Riva del Oréfici-Ruga de Speziali-Campo Beccarie-rechts: Calle Beccarie-Campo della Pescheria

6 Foncao dei Turchi–San Marcuola (7.45-13/18.00)
in der Nähe des Ghetto

7 Fondamenta S.Simèon-Stazione Ferroviaria S.Lucia
Am Bahnhof

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Kommentar von Lothar W. Pawliczak vom 12.08.2010 18:53:45

Kommentar von Lothar W. Pawliczak vom 12.08.2010 18:53:40