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Unterwegs in Milano: mit der Metropolitana

Von Samuel

Die Mailänder "metropolitana" hat nichts mit dem Flair von U-Bahnen wie etwa in Paris oder London zu tun. Als 1964 die erste Linie eingeweiht wurde, bestand die Aufgabe der "metropolitana" vor allem darin, Bewohner von Randquartieren in die Innenstadt zu bringen. Seither wurden weitere zwei Linien sowie ein unterirdischer Zug gebaut und man erreicht alle wichtigen Sehenswürdigkeiten mit der "metropolitana".

Die Züge sind vor allem während der Rush-hour ziemlich voll und man muss meist stehen – besonders auf den Streckenabschnitten im Zentrum. Im Sommer können zudem stickige Luft in den Bahnhöfen und dichtes Gedränge die Lust auf eine Fahrt mit der "metropolitana" verderben. Trotzdem ist die U-Bahn vor allem im Stadtzentrum die bequemste und schnellste Art sich fortzubewegen. Die Züge fahren in dichter Folge von etwa 4 Uhr morgens und bis 1 Uhr nachts.

Die Fahrt mit der "metropolitana" wird oft von einem Ziehharmonikamusiker oder einem Aidspatienten, der über seine Geldsorgen klagt, begleitet. Während der Vater spielt, gehen die Kinder mit Pappbechern um und sammeln das Kleingeld ein.

Infos/Pläne

Informationen zu allen öffentlichen Verkehrsmitteln erhält man bei den Städtischen Verkehrsbetrieben ATM (Azienda Trasporti Milanesi). Das Büro befindet sich an der Station "Duomo" der roten und gelben Linie. Pläne für die "metropolitana", den "autobus", den "filobus" und den "tram" (Straßenbahn) sind ebenfalls dort kostenlos erhältlich. Kostenlose Informationen gibt es auch unter Tel. 800016857.

Linea rossa

Die "linea rossa" (rote Linie) führt von Sesto Rondò über Loreto (Umsteigemöglichkeit auf die "linea verde"; Corso Buenos Aires), Porta Venezia (Umsteigemöglichkeit auf den "passante ferroviario"; Giardini pubblici), San Babila (Bus nach Linate; Modeviertel) zur Haltestelle Duomo (Umsteigemöglichkeit auf die "linea gialla"; Dom, Galleria) und weiter über Cairoli (Castello Sforzesco) und Cadorna (Umsteigemöglichkeit auf den Zug nach Malpensa) und trennt sich nach der Station Conciliazione (Letztes Abendmahl) Richtung Morino Dorino oder Bisceglie.

Linea verde

Die "linea verde" (grüne Linie) führt von Famagosta über Porta Genova F.S. (Navigli und Porta Ticinese), Sant'Ambrogio (Kirche und Letztes Abendmahl), Cadorna (Umsteigemöglichkeit auf "linea rossa", Züge nach Malpensa; Castello Sforzesco), Moscova (Brera-Viertel), Garibaldi F.S. (Umsteigemöglichkeit auf "passante ferroviario", Züge an den Lago Maggiore; Cimitero Monumentale), Centrale F.S. (Umsteigemöglichkeit auf "linea gialla", Züge nach ganz Italien; Hauptbahnhof) und weiter über Loreto (Umsteigemöglichkeit auf "linea rossa"; Corso Buenos Aires) und weiter zum Bahnhof Lambrate F.S. Dann trennt sich auch diese Linie Richtung Cologno Nord oder Gessate.

Linea gialla

Die "linea gialla" (gelbe Linie) führt von Sondrio über Centrale F.S. (Umsteigemöglichkeit auf "linea verde", Züge nach ganz Italien; Hauptbahnhof), Repubblica (Umsteigemöglichkeit auf "passante ferroviario"; Giardini pubblici), Montenapoleone (Modeviertel), Duomo (Umsteigemöglichkeit auf "linea rossa"; Dom, Galleria) und Missori (Università Statale) nach San Donato Milanese.

Passante ferroviario

Diese unterirdische Zuglinie verbindet den Nordwesten der Stadt mit der U-Bahn. Sie fährt vom Bahnhof Bovisa über Garibaldi F.S. (Umsteigemöglichkeit auf "linea verde", Züge zum Lago Maggiore; Cimitero Monumentale) und Repubblica (Umsteigemöglichkeit auf "linea gialla"; Giardini pubblici) zur Porta Venezia (Umsteigemöglichkeit auf "linea rossa"). Vor kurzem wurde die Weiterführung nach Dateo eröffnet, die Strecke nach Porta Vittoria folgt.

Tickets

Fahrkartenautomate findet man praktisch an jeder U-Bahnstation. Tickets werden aber auch in verschiedenen Läden und in den "tabacchi" verkauft, jedoch nicht im Zug oder im Bus. Die Fahrkarte gibt es für 1 Euro und ist 75 Minuten gültig. Damit kann man eine Fahrt mit der "metropolitana" machen (Umsteigen auf eine andere Linie erfordert jedoch eine neue Fahrkarte) sowie ungezählte Bus- und Straßenbahnfahrten machen.

Karten für 24 Stunden gibt es für 3 Euro. Für Vielfahrer sehr lohnenswert. Es gibt auch Wochen- und Monatskarten (abbonamenti). Für diese müssen Sie aber beim Kauf eine Reisepaßfoto mitbringen.

Das Ticket muss am Eingang zur Metrostation bzw. im Bus oder in der Straßenbahn (Stempelautomaten jeweils hinter dem Fahrer vorne, in längeren Wagen mehrere Automaten in der Mitte und hinten) entwertet werden. Wer seinen Fahrschein nicht gültig gemacht hat, gilt als Schwarzfahrer und muss eine Busse von ca. 50 Euro rechnen. Die Kontrollen finden meist an größeren Bahnhöfen statt, selten im Fahrzeug.

Sicherheit

Taschendiebstahl kommt sowohl in der "metropolitana" als auch an deren Bahnhöfe immer wieder vor. Achten Sie deshalb, vor allem im dichten Gedränge, auf Ihre Wertsachen und transportieren Sie diese nie im Außenfach eines Rucksacks.

Die Stationen der U-Bahn sind auch nachts sicher und Überfälle geschehen selten. Auch allein reisende Frauen können alle Stationen auch nachts ohne große Angst benutzen, da unbeleuchtete Eingänge abends geschlossen werden.

Behinderte

Alle Metrostationen haben eine Rolltreppe (scala mobile) und z. T. auch Aufzüge (ascensore) für Behinderte.

Geschrieben 20.04.2003, Geändert 20.04.2003, 5736 x gelesen.

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